(Allgemeine Feuerwehrbereitschaft)




Übung der 1. Feuerwehrbereitschaft Ostholstein

am 02.11.2019 in Johannistal, Abfall- und Recycling-Deponie, Gemeinde Gremersdorf 

- Brandbekämpfung, Wassertransport und Geländefahrt-


Am Samstag, dem 02.11.2019 fand eine Einsatzübung der 1. Feuerwehrbereitschaft Ostholstein statt.

In diesem Jahr wurde der Übungsschwerpunkt wieder auf die umfangreichere Brandbekämpfung in Zusammenhang mit Wassertransport gelegt. 

Parallel dazu gab es die Möglichkeit, das Einsatzfahrzeug und seine Fahreigenschaften bei einer Geländefahrt genauer kennenzulernen.

Unterstützung hat dabei die 1. Bereitschaft aus dem 1. Zug der 5. Bereitschaft erhalten. In dieser Bereitschaft ist die sog. Wassertransportkomponete in 3 Zügen vorhanden.

Nach vorheriger Ankündigung der beteiligten Einheiten wurde um 09.00 Uhr durch die Integrierte Rettungsleistelle Süd (IRLS) in Bad Oldesloe alarmiert.

Alarmierungsstichwort: FEU 4 Abfallbrand  

Interessant war hier die zeitgleiche Alarmierung von zwei unterschiedlichen Bereitschaftseinheiten innerhalb Ostholsteins.

Bereitstellungsraum war in diesem Jahr die Feuerwehrtechnische Zentrale in Lensahn.

Nach gut einer Stunde war die Bereitschaft im ersten Bereitstellungsraum eingetroffen.

Zugehörig in der 1. Feuerwehrbereitschaft Ostholstein sind Fahrzeuge der Wehren:

Oldenburg (Führungsfahrzeug)

Großenbrode, Bannesdorf, Neukirchen, Kellenhusen  (1. Zug)

Hansühn-Testorf, Fargemiel, Wangels, Altgalendorf     (2. Zug)

Lensahn, Grube, Harmsdorf und Kabelhorst                 (3. Zug)

Dazu der 1. Zug der 5. Bereitschaft mit Fahrzeugen aus:

Giddendorf-Seegalendorf-Gremersdorf (Führungsfahrzeug (Zugtrupp))

Oldenburg, Neuratjensdorf, Dahme 

Ausgearbeitet wurde die Übung durch die alte und neue Bereitschaftsführung.

Nach Eintreffen im ersten Bereitstellungsraum in Lensahn erfolgte die Begrüßung durch den Bereitschaftsführer.

Auch der Kreiswehrführer Kam. Thorsten Plath und der Gemeindewehrführer aus Oldenburg, Kamerad André Hasselmann, waren anwesend.

Anschließend wurde die 1. Bereitschaft an die neue Bereitschaftsführung übergeben.

Kamerad Andreas von der Heyde hatte im Oktober 2014 erneut die Bereitschaft übernommen.

Sein Stellvertreter, Kamerad Arne Petersen, hat seine Amtszeit im Oktober 2019 beendet und somit wollten beide die Bereitschaft nunmehr in andere Hände legen.

Innerhalb der Führungsgruppe, bestehend aus der Bereitschaftsführung, den Zug- und stv. Zugführungen wurden Gespräche geführt und auch nach weiteren Abstimmungsgesprächen mit den Bewerbern und der Kreiswehrführung eine Nachfolge gefunden.

Neuer Bereitschaftführer ist ab sofort Kamerad Frank Wohlert (Gemeindewehrführer FF´n Gemeinde Wangels).

Stv. Bereitschaftführer ist Kamerad Michael Richter (FF Großenbrode).

Beide Kameraden sind bereits in der Bereitschaft als Zug- bzw. stv. Zugführer tätig gewesen.

Zugführer des 2. Zuges in der Bereitschaft ist nunmehr Patrick Klüver (stv. Ortswehrführer FF Hansühn-Testorf).

Bereits zu Beginn des Jahres hat es einen Wechsel in der Zugführung des 1. Zuges gegeben.

Rüdiger Glauflügel und Michael Richter (FF Großenbrode) haben ihre Funktionen als Zug- bzw. stv. Zugführer abgegeben.

Die Nachfolger können ebenfalls aus der FF Großenbrode gestellt werden.

Es ist André Ott als Zugführer und Stefan Schildknecht als stv. Zugführer.

Bei den Fahrzeugen hat es auch noch einen „Tausch“ gegeben.

Aus einsatztaktischen Gründen ist das TLF 4000 der FF Dahme aus dem 1. Zug der 1. Bereitschaft nunmehr in den 1. Zug der 5. Bereitschaft gewechselt.

Dafür hat das HLF 10 der FF Neukirchen jetzt seinen Platz im 1. Zug der 1. Bereitschaft gefunden.

Der Wechsel wurde mit den beteiligten Wehrführungen, der Bereitschaftsführung und der Kreiswehrführung abgestimmt.

Die Übung wurde durch den alten Bereitschaftsführer geleitet.

Das Wetter spielt bei derartigen Übungen immer eine entscheide Rolle.

Noch war es trocken.

Es hat einen ersten Lagebericht für die Zugtrupps zur Übung gegeben.

Um 10.45 Uhr rückte der Verband planmäßig und geschlossen Richtung Oldenburg aus.

Da hat es (wieder) angefangen, zu regnen.

Ja – der Himmel weinte zum Abschied – und man konnte es sich schon denken, denn seit vergangenem Abend und am frühen Morgen hat es Bindfäden geregnet.

Auf dem Gelände der Deponie würde uns eine große Schlammschlacht erwarten.

Um 11.10 Uhr ist die 1. Bereitschaft auf dem Übungsgelände der Deponie in Johannistal eingetroffen.

Der 1. Zug der 5. Bereitschaft hatte als Bereitstellungsraum für die Abforderung das Gerätehaus der FF Altgalendorf in Techelwitz erhalten.

Der Plan in der Theorie:

Ein Entstehungsbrand auf dem Gelände einer Abfall- und Recycling-Deponie hat sich aufgrund starker Winde enorm vergrößert.

Teile der Deponie stehen in Flammen. Das Feuer droht sich an beiden Stellen auszubreiten.  

Da bei dieser Lage große Mengen Löschwasser benötigt werden, soll hier ein Teil der Wassertransportkomponete unterstützen.

Der Übungsschwerpunkt sollte in diesem Fall somit bei der Brandbekämpfung größeren Umfanges und des Wassertransportes über größere Entfernungen liegen.

Der 1. Zug der 5. Bereitschaft verfügt über 2 Tanklöschfahrzuge (TLF 24/50 FF Oldenburg & TLF 4000 FF Dahme) und ein HLF 20 (FF Neuratjensdorf) mit einem Tankvolumen von insgesamt 11.500L Wasser.

Es standen unabhängig voneinander eine 400er und eine 150er Hydranten Leitung in ca. 1 km Entfernung vom Übungsgelände zur Verfügung.

Ein auf dem Gelände vorhandener Löschwasserteich hat vollgefüllt ein Volumen von 500m³.

Es sollte bei dieser Übung bewusst darauf verzichtet werden, lange Schlauchleitungen zu verlegen.

Wegen der Geländefahrtausbildung sollte die Bereitschaft nur mit zwei Zügen arbeiten. 

Ein Zug konnte so im Wechsel aus dem Übungsgeschehen ausgetauscht werden und zur Geländefahrt wechseln.

Es wurden entsprechende Abschnitte gebildet.

Im 1. Abschnitt brannte ein ca. 20 x 15 Meter hoher Berg mit Grünschnitt und durch die schnelle Ausbreitung auch ein ähnlich großer Haufen mit Bau- und Abfallholz.

Der 1. Zug hatte die Aufgabe, die Brandbekämpfung in diesem Übungsabschnitt durchzuführen und die Bürogebäude und einen mit Restfarben und –Lacken gefüllten Container mit einer Riegelstellung zu schützen.

Personen waren nicht in Gefahr.

Hierzu sollten Hydroschilder und/oder mehrere C-Strahlrohre (Hohlstrahlrohre) eingesetzt.

Der 2. Zug sollte zunächst durch die Herstellung einer Wasserversorgung aus dem Löschteich eine redundante Sicherung der Löschwasserversorgung bis zur Fertigstellung des Pendelverkehrs mit den Tanklöschfahrzeugen sicherstellen und später den 1. Zug bei der Brandbekämpfung unterstützen.  

Als Wasserentnahme diente der vorhandene Löschteich, und die wasserführenden Fahrzeuge der 5. sollten einen Pendelverkehr zwischen Hydranten und Übungsgelände für beide Züge und somit auch beide Übungsabschnitte sicherstellen.

Jetzt die Wirklichkeit und Praxis:

Um 11.45 Uhr der Entschluss – die Übung wird aufgrund des länger anhaltenden Regens abgebrochen. Das Regenradar hatte es auch fast genauso hervorgesagt. Einen Plan B gab es aber nicht. Die DRK-Bereitschaft würde es auch nicht schaffen, in so kurzer Zeit die Verpflegung herzurichten.

Daher: 12.00 Uhr Übungsende!

Selbst wenn der Regen aufhört, wäre die gesamte Übung eine riesige Schlammschlacht für Mannschaft und Gerät geworden.

Das Risiko, bei dieser Jahreszeit nass zu werden ist groß – aber bislang hatten wir immer Glück und aufgrund der Vielzahl der beteiligten Einheiten ist eine Verschiebung dieses jährlichen Übungstermins nicht möglich, da jede Feuerwehr in ihrem Jahresdienstablauf immer ihre festen Termine hat. Die Mitarbeiter der Deponie hatten seit morgens mit Kehrmaschinen versucht, zumindest die befahrbaren Straßen vom Schlamm zu räumen, doch der länger anhaltende Regen war einfach zu viel. 

Die Geländefahrten wurden noch so weit wie möglich durchgeführt. Doch auch hier war nach zwei Einsätzen eines Radladers ein Befahren des Geländes mit den Einsatzfahrzeugen nicht mehr möglich. 

Hier hatte sich Frank Wohlert als Kreisausbilder und nunmehr neuer Bereitschaftsführer der Sache angenommen und zusammen mit den Ausbildern Albrecht Fink und Christian Meyer einen Geländeparcours ausgedacht. 

In der angrenzenden Kieskuhle hatte man so die nicht alltägliche Chance, das Fahrverhalten seines Einsatzfahrzeuges unter erschwerten Geländebedingungen zu prüfen. 

Unter den herrschenden Wetterverhältnissen wurde allerdings das einfache Wendemanöver im Bereitstellungsraum „Gelände“ bereits für die ersten Fahrzeuge zum Problem. Allradantrieb war gefragt, dazu das Arbeiten mit Differenzialsperre und auch das Einsetzen eines Sicherungspostens. 

Für Fahrzeuge ohne Allrad und Sperre hieß es aber sehr schnell „Radladereinsatz“! 

An diesem Tag waren insgesamt 6 Führungsfahrzeuge und 12 Großfahrzeuge mit insgesamt 87 Teilnehmer/innen beteiligt. 

Es waren 71 Einsatzkräfte von 87 aus der 1. Feuerwehrbereitschaft an der Übung beteiligt. 

Weiterhin 16 von 25 aus dem 1. Zug der 5. Feuerwehrbereitschaft. 

Somit insgesamt 87 Einsatzkräfte Feuerwehr. 

Fazit: 

Das Wetter hat dieses Mal leider nicht mitgespielt. 

Trotzdem – beim Treffen an der FTZ und der Begrüßung und Übergabe ist es trocken geblieben und die Kolonnenfahrt im Regen hat auch gefallen und ist aufgrund der Vielzahl der Fahrzeuge beeindruckend gewesen. Erfreut waren auch die Maschinisten, denn keines der Fahrzeuge hat im Geländegang Schaden genommen. 

Der 1. Zug der 5. hat sich dann noch im Gerätehaus der FF Altgalendorf getroffen und nutzte die Gelegenheit, um sich auch einmal mit Mannschaft und Gerät im Zug kennenlernen. 

Vielleicht kommen wir auf das Angebot der Firma Gollan zurück, und werden bei vorhersehbarer trockener Witterung die Geländefahrt und ggf. auch die geplante Übung wiederholen – wir lassen uns überraschen. 

Die alte und neue Bereitschaftsführung spricht einen Dank an alle Übungsteilnehmer aus. Ein besonderer Dank geht an die Firma Gollan, Herrn Sascha Schröder und den Platzwart der Deponie, Stefan Hübner, für die Unterstützung. Die Fa. Gollan hat sich das Förderschild „Partner der Feuerwehr“ wirklich verdient. 

Aber auch ein Dank an die Gemeindewehrführung Gremersdorf für die Unterstützung. Gemeindewehrführer Christoph Dreyer (auch stv. Zugführer in der 5.) und seinem Stellvertreter Markus Newe. 

Auch wieder Danke an die DRK-Bereitschaft Göhl für die „geplante und gute Verpflegung“, die hilfreichen Hände der Kreisausbilder Fahrberechtigung und Fahrtraining und alle, die uns bei der Vorbereitung der Übung unterstützt haben. 

gez. Frank Wohlert                                          gez. Andreas von der Heyde

Bereitschaftsführer