(Allgemeine Feuerwehrbereitschaft)



Übung der 1. Feuerwehrbereitschaft Ostholstein

am 07.11.2015 in Neustadt i.H. - Bundeswehr  

- Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr Marine -  


Am Samstag, dem 07.11.2015 fand eine Einsatzübung der 1. Feuerwehrbereitschaft Ostholstein statt.  

Der Termin war eigentlich aufgrund der geplanten Großübung im Hansapakt gesetzt.  

Da diese jedoch nunmehr verlegt wurde, ist eine Übung der Bereitschaft angesetzt worden.  

Nach vorheriger Ankündigung der beteiligten Einheiten wurde um 09.00 Uhr durch die Integrierte Rettungsleistelle Süd (IRLS) in Bad Oldesloe alarmiert.  

Bereitstellungsraum war das Feuerwehrgerätehaus in Oldenburg.  

Nach gut einer Stunde war die Bereitschaft im Bereitstellungsraum eingetroffen.  

Ursprünglich war erstmals eine Übung außerhalb Ostholsteins im Kreis Herzogtum Lauenburg geplant. Bedauerlicher Weise mussten wir jedoch aufgrund des dichten Terminkalenders anders planen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.  

Zugehörig in der 1. Feuerwehrbereitschaft Ostholstein sind (unverändert) Fahrzeuge der Wehren  

Oldenburg Führungsfahrzeug  

Großenbrode, Dahme, Kellenhusen (1. Zug)  

Hansühn-Testorf, Fargemiel, Grammdorf (2. Zug)  

Lensahn, Grube, Harmsdorf und Kabelhorst (3. Zug)  

Die Führungseinheiten des 1. Zuges (FF Großenbrode) und des 2. Zuges (FF Hansühn-Testorf) sowie die dazugehörigen Zugführungen und die FF Fargemiel konnten aufgrund anderer Termine leider nicht teilnehmen.  

Ergänzung wurde schnell gefunden - bei dieser Übung waren – zusätzlich zur Bereitschaft - außerdem die FF Oldenburg mit dem Gerätewagen-Gefahrgut (der Gerätewagen-Logistik musste kurzfristig in die Werkstatt) und der Hochleistungspumpe des KFV OH und die Fachgruppe Wasserschaden-Pumpen des THW-Ortsverbandes Oldenburg i.H. beteiligt.  

Die HLP ist keiner Bereitschaft zugeteilt und kann bei Bedarf angefordert werden.  

Die Hochleistungspumpe des KFV OH ist seit 04/2015 in Oldenburg stationiert.  

Hochleistungspumpen auf Anhänger-Fahrgestellen stehen zur Stärkung des Abwehrenden Brandschutzes und der Technischen Hilfe für die Feuerwehren zur Verfügung.  

Die Pumpen haben ein Leistungsvolumen von 300 m³/h.  

Sie werden für folgende Einzelaufgaben eingesetzt:  

• Absenken des Wasserspiegels in überfluteten Bereichen  

• Schutz von Hochwasserschutz-Einrichtungen  

• Auspumpen von überfluteten Räumen, Tiefgaragen, tiefer gelegenen Gebäuden und Einrichtungen, Schächten sowie Kellern  

• Förderung großer Mengen Löschwasser aus Oberflächengewässern  

• Abpumpen von kontaminiertem Löschwasser  

Ausgearbeitet wurde die Übung durch die Bereitschaftsführung.  

Übungsleiter war der stv. Bereitschaftführer Arne Petersen.  

Nach Eintreffen im Bereitstellungsraum ist das TLF der FF Dahme ausgefallen.  

Beim Antreten haben alle einen ersten Lagebericht und die Führungskräfte Informationen zum Marschbefehl erhalten.  

Um 10.30 Uhr rückte der Verband geschlossen Richtung Neustadt aus.  

Das TLF aus Dahme hat den Verband noch begleitet und wurde gleich in der Werkstatt in Neustadt abgestellt.  

Gefunkt wurde u.a. auch auf dem bundeseinheitlichen Marschkanal 510 – eine sehr gute Verständigung. Jedoch konnten nicht alle Fahrzeuge den Kanal wechseln.  

Der Digitalfunk wird es dann schon richten.  

Nach ca. 40 Min. ist der Verband im 2. Bereitstellungsraum eingetroffen.  

Zur Lage:  

Ein angenommenes Großfeuer auf der Ausbildungs-Hulk „EX-Köln" verlangte vorrangig die Wasserförderung über längere Wegstrecken und die Brandbekämpfung.  

Alarmierungsstichwort: FEU G SCHIFF  

Für die eingesetzten Kräfte war das Ausmaß der Wegstrecken zunächst unbekannt.  

Außerdem sollten die beiden Hochleistungspumpen (KFV OH & THW) für die Wasserversorgung über Sammelbecken eingesetzt werden.  

Der Übungsschwerpunkt lag somit bei der Herstellung der Wasserversorgung aus offenen Wasserentnahmestellen (Ostsee) und der Unterstützung der beiden Hochleistungspumpen.  

Nebenher mussten insgesamt 4 B-Schlauchleitungen über jeweils ca. 300m für die Wasserförderung und Brandbekämpfung verlegt werden.  

Nachdem die Einsatzkräfte am Übungsgelände eintrafen, erhielten sie vom jeweiligen Einheitsführer ihre entsprechenden Befehle.  

Die Bereitschaft hat in 2 Zügen gearbeitet.  

Es wurden entsprechende Abschnitte gebildet.  

1. Abschnitt / 1. Zug  

2 Löschgruppen arbeiten zusammen mit den Hochleistungspumpen.  

Die beiden Pumpen fördern jeweils 5.000l/Min. in entsprechende Sammelbecken.  

Die Pumpe des KFV OH in ein Sammelbecken mit 10.000l Fassungsvermögen und die Pumpe des THW Oldenburg in drei Sammelbecken mit je 3.000l Fassungsvermögen.  

Kurz nach der Warmlaufphase ist dann jedoch die Pumpe des THW mit einem Kupplungsschaden ausgefallen.  

Somit musste die Pumpe des KFV alleine fördern.  

Somit hätten hier jederzeit insgesamt 19.000l Löschwasser für die Entnahme als offene Wasserentnahmestelle für andere Löschfahrzeuge bereit gestanden.  

Aufgrund des Ausfalls der THW-Pumpe wurde ein 3000l-Becken weniger aufgestellt.  

Die Hochleistungspumpe des KFV konnte jedoch aufgrund der fehlenden Pumpenleistung der abnehmenden Fahrzeuge nur ca. 4.000l/Min. fördern.  

Im weiteren Verlauf wurden von hier 2 B-Leitungen (je 100m) zu 2 unbemannten Wasserringmonitoren (B-Strahlrohre mit & ohne Mundstück) auf der Pier aufgebaut.  

Die benötigte Menge an Löschwasser an den Rohren: 1.200l/Min.  

2. Abschnitt / 2. Zug  

Hier arbeiteten ebenfalls zwei Löschgruppen mit je einer Wasserversorgung (Entnahme aus der Ostsee) über ca. 200 m zu einer Zwischenpumpe, dann weiter 1 B-Leitung zum Pier mit unbemanntem Wasserringmonitor (B-Strahlrohr ohne Mundstück).  

Somit waren für diese Aufgabe 4 Löschgruppen gebunden.  

Die benötigte Menge an Löschwasser an den Rohren: 2 x 800l/Min.  

Nach einer Lageänderung wurde die Wasserförderung des 2. Zuges eingestellt und Teileinheiten haben ebenfalls Löschwasser aus den Sammelbecken entnommen.  

Dabei gab es die verschiedensten Möglichkeiten, das Löschwasser aus dem Becken zu fördern. Interessant waren die Varianten der Abstützung der A-Sauglängen.  

Weiter hat ein HLF 20 dann mit Dachmonitor und mobilem Wasserwerfer gearbeitet.  

Die Brandbekämpfung der EX-Köln erfolgte direkt massiv mit 4 unbemannten Monitoren mit insgesamt 2.800l Wasserabgabe pro Minute.  

Somit standen 3.600l/Min. Förderleistung der Pumen (Löschangriff) den 5.000l/Min. Förderleistung der Hochleistungspumpe (Wasserförderung) entgegen.  

Wie immer wurden die Zusammenarbeit der verschiedenen Feuerwehreinheiten und die Kommunikation bei derartigen Schadensfällen weiter vertieft.  

Insbesondere hier auch die Zusammenarbeit der beiden Hochleistungspumpen.  

Sowohl Feuerwehren als auch THW haben hier Hand in Hand gearbeitet.  

Anschließend bestand noch die Möglichkeit, in der Brandhalle vorhandene Armaturen für einen Schaumeinsatz zu prüfen. Jedoch aufgrund der Rückbauarbeiten war leider keine Zeit mehr.  

Außerdem mussten alle eingesetzten Pumpen und Schläuche nach dem Salzwassereinsatz ordentlich gespült werden.  

Nach Herstellung der Einsatzbereitschaft rückte der Verband geschlossen zurück Richtung Oldenburg.  

Gegen 15.00 Uhr rückte die Bereitschaft in das Oldenburger Feuerwehrgerätehaus ein.  

Die Feuerwehrtechnische Zentrale war für den Tausch von Schlauchmaterial vor Ort.  

Fazit: Das Wetter hat mitgespielt, allen hat es Spaß gemacht, man konnte die Hochleistungspumpen kennen lernen und sich untereinander ebenfalls.  

Schade, dass ein Fahrzeug und die Pumpe des THW ausgefallen sind.  

Anschließend gab es für alle Einsatzkräfte ein kräftiges Chili aus der Küche der Oldenburger Wehr.  

Nach dem Motto: Eben noch einen Brand gelöscht und nun brannte es schon wieder.  

Von den insgesamt 75 dazugehörigen Einsatzkräften (Sollstärke) war nach Abzug der Abmeldungen (17) eine Sollstärke von 58 vorgegeben.  

Teilgenommen haben insgesamt 53 Kameradinnen und Kameraden.  

Außerdem die Fachgruppen der Hochleistungspumpe aus Oldenburg (3) und dem THW Oldenburg (6).  

Somit waren 62 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt.  

Gegen 17.00 Uhr konnten die Übungsteilnehmer den Weg vom Oldenburger Gerätehaus in die Heimatstandorte antreten.  

Die Bereitschaftsführung spricht einen Dank an alle Übungsteilnehmer aus.  

Insbesondere an das Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr der Marine, KptLt. Siebert, Kam. Marco Kleinschmidt und Team, die Gemeindewehrführungen der Wehren der FF Neustadt und Oldenburg, der Feuerwehrtechnischen Zentrale, den Fachgruppen der Hochleistungspumpen KFV OH und THW Oldenburg, sowie allen weiteren Helfern im Hintergrund, denn ohne sie sind derartige Übungen kaum möglich.  

 

gez.  

Andreas von der Heyde  

Bereitschaftsführer